03.02.2016

Mobilität in Baden-Württemberg: So unterstützt das Land zugezogene Bürger

Viele Städte in Baden-Württemberg wachsen. Das erhöht die Belastungen des Verkehrssystems, ist aber gleichzeitig eine Chance, das Mobilitätsverhalten der Bevölkerung zu verändern. Mit einem Förderprogramm unterstützt das Land jetzt die Einführung von Mobilitätsberatungen für Neubürger.

Ein Umzug, viele Fragen

Menschen, die ihrem alten Wohnort den Rücken kehren und in eine neue Region ziehen, müssen viele Dinge neu organisieren, darunter auch die alltäglichen Wege. Wie komme ich am besten zur Arbeit oder zum nächsten Supermarkt? Wie kommen die Kinder zur Schule? Und wie bewege ich mich am schnellsten und kostengünstigsten fort? Menschen, die in eine neue Umgebung kommen, orientieren sich neu – und überdenken ihr Mobilitätsverhalten. Hier setzt das Förderprogramm des Landes Baden-Württemberg an: Durch gezielte Information und Beratung sollen Neubürger dazu bewegt werden, den Pkw stehen zu lassen und auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen.

Mobilitätsberatungen für zugezogene Bürger

In einem ersten Schritt hat das Landesministerium für Verkehr und Infrastruktur ein dreijähriges Förderprogramm aufgelegt. Mit knapp 400.000 Euro werden Kommunen und Verkehrsverbünde dabei unterstützt, Neubürger von den Alternativen zum eigenen Auto zu überzeugen. Beispielsweise sollen dem Willkommenspaket, das Neubürger bei der Anmeldung ihres Wohnsitzes erhalten, ausführlichere Informationen zum Thema Mobilität beiliegen. Im „Welcome-Center“ der teilnehmenden Städte erhalten die Neubürger zukünftig eine individuelle Mobilitätsberatung. Ein computerbasiertes Beratungstool für diese Gespräche ist bereits in Planung. Mit den Fördergeldern werden folgende Städte und Verkehrsverbünde unterstützt:

  • Stuttgart
  • Tübingen
  • Sulzfeld
  • Verkehrsverbund KreisVerkehr Schwäbisch Hall GmbH
  • Verkehrsverbund Stuttgart mit Ditzingen 
  • Waldshuter Tarifverbund GmbH

Mobilitätsmanagement ganzheitlich denken

Ein weiterer Baustein, um die Bürger von alternativen Verkehrsmitteln zu überzeugen, ist die enge Zusammenarbeit mit den Unternehmen vor Ort. Gerade für sie bedeutet die Auseinandersetzung mit der betrieblichen Mobilität eine große Chance: Wer seinen Beschäftigten konkrete und kostengünstige Mobilitätsangebote macht und neue Mitarbeiter in Mobilitätsfragen berät, wird im Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen.

Weitere Informationen zur Mobilität in Stuttgart hat die Stadt hier zusammengestellt.

Übrigens: Das Projekt „Gute Wege zur guten Arbeit“ entwickelt gemeinsam mit zehn Pilotbetrieben Mobilitätsberatungen für Beschäftigte, die neu im Unternehmen sind, den Betriebsstandort wechseln oder umziehen. Interessierte Betriebe können sich beim Projektteam von „Gute Wege“ melden.