12.04.2016

Cargobike statt Lkw: UPS testet elektrische Lastenräder in der Paketzustellung

Gerade in den Innenstädten ist die Verkehrsbelastung besonders hoch. Nicht nur durch Berufspendler, die morgens und abends zur Arbeit fahren, sondern auch durch den Liefer- und Ladeverkehr. Die Folge sind verstopfte Straßen, erhöhte Schadstoffemissionen, Lärm und ein Mangel an Parkplätzen. Das Logistikunternehmen UPS reagiert auf diese Probleme mit dem Einsatz von elektrisch unterstützen Lastenrädern. Die ersten Tests sind bereits angelaufen.

Lieferverkehre verträglicher gestalten

Ende März hat UPS in Offenbach das Pilotprojekt „UPS e-bike“ gestartet. Ziel ist es, die Liefer- und Ladeverkehre in der Offenbacher Fußgängerzone und den angrenzenden Bereichen der Innenstadt verträglicher zu gestalten. Anstelle der altbekannten Transporter setzt UPS hierfür elektrisch unterstütze Lastenräder, sogenannte Cargobikes, ein. Sie haben zwar ein kleineres Ladevolumen, ermöglichen dafür aber eine leise und schadstofffreie Zustellung von Paketen und Briefsendungen.

Lagerraum mitten in der Innenstadt

Das Pilotprojekt läuft zunächst über zwei Jahre und funktioniert wie folgt: Zunächst wird ein in der UPS-Niederlassung in Frankfurt-Fechenheim mit Sendungen beladen. Im Anschluss bringt ein UPS-Zustellfahrzeug den Anhänger von Montag bis Freitag auf den Platz der Deutschen Einheit in der Offenbacher Innenstadt. Für die Zusteller dient der Anhänger als eine Art „mobiles Depot“. Von dort werden die Sendungen mehrmals am Tag auf die Lastenräder geladen und zu den Empfängern transportiert. Abends bringt ein UPS-Fahrer den leeren Anhänger zurück in die Niederlassung nach Fechenheim.

In Hamburg werden Lastenräder bereits ausgiebig getestet

In zahlreichen Städten hat UPS das Konzept bereits getestet, unter anderem in Hamburg. Dort erprobt UPS in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Senat die Paketzustellung mit den dreirädrigen Cargobikes bereits seit 2012. Der Versuchslauf startete mit einem Containerstandort in der Nähe der zentral gelegenen Einkaufsmeile „Neuer Wall“. Vergangenes Jahr gab der Hamburger Senat bekannt, dass drei weitere Standorte hinzukommen. Gegen eine Gebühr erteilt die Stadt dem Logistikunternehmen Sondernutzungsrechte, um ihre Container im öffentlichen Raum aufstellen zu dürfen.

Ausweitung des Konzeptes geplant

Die bisherigen Ergebnisse zeigen: Elektrisch unterstützte Lastenräder sind eine funktionierende Alternative für die Paketzustellung in Städten. Einziger Nachteil: Die benötigten Container und LKW-Anhänger sind sperrig und tragen nicht zur Verschönerung des Stadtbildes bei. Deshalb diskutiert UPS weitere Lagermöglichkeiten wie Erdgeschossflächen von Parkhäusern. Sofern sich die bisherigen Tests als erfolgreich erweisen, plant das Logistikunternehmen eine Ausweitung und Verlängerung des Einsatzes der Lastenräder.